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Lehrkraft als Sprachvorbild

Sprachsensible Lehrersprache anwenden (mündlich und schriftlich):

  • Verwenden Sie einen einfachen Satzbau (z. B. Hauptsätze, Aktivformulierungen, keine Füllwörter oder Schachtelsätze) und führen Sie bewusst schrittweise zur Bildungs- und Fachsprache hin.
  • Unterstützen Sie Arbeitsaufträge passend zum Sprachlernstand Ihrer Schülerinnen und Schüler visuell (z. B. Fotos, Bilder, Piktogramme, Icons, Emojis, Grafiken).
  • Erklären Sie neue (Fach-)Wörter, Fremd- und Fachwörter bewusst, visualisieren Sie diese und geben Sie bei Bedarf eine Situierung an (z. B. Beispielsatz, Anwendungsgebiet).
  • Verzichten Sie auf Ironie und Metaphorik oder erklären Sie diese.
  • Stärken Sie Ihre Schülerinnen und Schüler schrittweise durch den gezielten Einsatz passender sprachsensibler Methoden zur zunehmend selbstständigen Anwendung von Strategien.
  • Verwenden Sie bewusst Wiederholungen und gleiche Formulierungen (z. B. Operatoren) für gleiche Arbeitsaufträge oder Aussagen.
  • Unterstützen Sie Ihre Aussagen durch handlungsbegleitendes Sprechen (z. B. Mimik, Gestik).
  • Erklären Sie die Bedeutung von Operatoren und verwenden Sie wenige Operatoren konsequent im Fachunterricht.
  • Etablieren Sie an passenden Stellen nonverbale Impulse (z. B. für Störungen, Wiederholungen, bestimmte Arbeitsaufträge).
  • Achten Sie auf eine deutliche Artikulation (Aussprache) sowie Intonation (Betonung) und sprechen Sie langsam.
  • Kontrollieren Sie Ihren Redeanteil, sodass genug Zeit für die Beiträge Ihrer Schülerinnen und Schüler bleibt.
  • Beachten Sie, dass der Formulierungsprozess, also die Vorbereitung eines (fachlichen) Redebeitrags Zeit benötigt. Lassen Sie z. B. längere Redebeiträge entsprechend der Think-Pair-Share-Methode bewusst vorbereiten.
  • Setzen Sie bewusste Pausen zur Reflexion der Gedanken bzw. Fachinhalte.
  • Schaffen Sie bewusst mündliche und schriftliche Sprechanlässe, so dass Ihre Schülerinnen und Schüler Ihre sprachlichen Stärken einsetzen können und schrittweise ihre "Lernkomfortzone" verlassen müssen. 
  • Entwickeln Sie eine positive Fehlerkultur, indem Sie als Lehrkraft Wert auf eine bewusste und korrekte Verwendung der Alltags-, Bildungs- und Fachsprache legen und Ihre Schülerinnen und Schülern schrittweise zur richtigen Sprachverwendung hinführen (z. B. Methode Scaffolding).
  • Arbeiten Sie bewusst mit dem Fachwortschatz.
  • Vorentlasten Sie komplexe Fachinhalte oder -texte sprachlich (z. B. mit auch digitalen Methoden zur Vorwissensaktivierung, Auszügen aus den Fahrplänen oder Buddy Books sowie Arbeit mit dem Fachwortschatz).
  • etc.

Achten Sie auch darauf, dass Ihre Unterrichtssprache reichhaltig und gleichzeitig etwas über dem Sprachniveau der Alltags-, Bildungs- und Fachsprache Ihrer Schülerinnen und Schüler liegt, um den nächstmöglichen Entwicklungsschritt bei der Sprachbildung in Fachklassen oder beim Sprachenlernen in den Berufsvorbereitungsklassen zu unterstützen. Regelmäßige Feedbackphasen helfen dabei.

 

Weitere Informationen zum Thema sprachsensible Unterrichtsgestaltung

Von Lehrkräften für Lehrkräfte: Stimmen aus der Praxis

Klicken Sie auf die Sprechblase, um den Audiobeitrag der Kollegin zu hören.

Anregungen für Ihren Unterricht

SchiLf: textoptimierte Lehrersprache

Folgt demnächst.

Animation: textoptimierte Aufgabenkultur

Folgt demnächst.

Animation: Textoptimierungsmethode

Folgt demnächst.

Methoden des Schüler-Feedbacks

Die Sammlung Methoden des Schülerfeedbacks enthält mündliche, schriftliche und nonverbale Methoden des Schülerfeedbacks sowie allgemeine Informationen zur Feedbackkultur.